- Verwaltete Vermögen (AuM) CHF 428 Mrd.; Marktkorrekturen führten zu Rückgang um 11% im ersten Halbjahr (H1).
- Spürbare Erholung des Netto-Neugelds von CHF 1.5 Mrd. seit Ende April begrenzte die gesamthaften Nettoabflüsse im H1 auf CHF 1.1 Mrd.
- Höherer Zinserfolg kompensierte teilweise den Rückgang des transaktions- und handelsbezogenen Betriebsertrags.
- Das proaktive Management von Risiken und Engagement in Bezug auf Russland bestätigt durch geringe Auswirkungen auf die AuM und Ausbleiben von Kreditverlusten.
- Bruttomarge 81 Basispunkte (Bp), adjustierte Cost/Income Ratio 67%, adjustierte Vorsteuermarge 24 Bp, adjustierte Rendite auf dem CET1 Kapital 30%.
- Der den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbare IFRS-Konzerngewinn sank gegenüber Vorjahr um 26% auf CHF 451 Mio. und der IFRS-Gewinn pro Aktie (EPS) um 24% auf CHF 2.15.
- Der adjustierte Konzerngewinn (ohne M&A-bezogene Positionen) sank um 25% auf CHF 476 Mio. und der den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbare adjustierte Gewinn pro Aktie um 23% auf CHF 2.27.
- Der IFRS-Konzerngewinn und der adjustierte Konzerngewinn beeinträchtigt durch abschliessende Belastung von CHF 55 Mio. (CHF 44 Mio. vor Steuern) im Zusammenhang mit erzieltem Vergleich in älterem Zivilrechtsstreit, wie bereits angekündigt.
- Solide kapitalisiert: BIZ CET1 Kapitalquote 15.0% und BIZ Gesamtkapitalquote 23.4%, deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen und den eigenen Untergrenzen der Gruppe.
Philipp Rickenbacher, Chief Executive Officer der Julius Bär Gruppe AG, sagte: «Hinter uns liegt ein historisches Halbjahr, geprägt von einschneidenden geopolitischen Ereignissen, die sich erheblich auf die Anlagebewertungen und die Kundenstimmung auswirkten. Mein Dank geht an unsere Mitarbeitenden für ihre Leistungen bei der engen Unterstützung der Kunden im gegenwärtig schwierigen Umfeld und bei der Sicherstellung der uneingeschränkten Stärke von Julius Bär. Wir konzentrieren uns nach wie vor auf die Erreichung unserer Ziele für den dieses Jahr endenden Strategiezyklus. Wir beschleunigen die Kostendisziplin in der gesamten Gruppe, steigern unsere Anstrengungen zur Schaffung von Mehrwert für die Kunden weiter und nutzen die Gelegenheiten, Talente im Frontbereich einzustellen. Damit legen wir bereits jetzt die Basis zur Erreichung der langfristigen Wachstumspläne, die wir bei unserem Strategie-Update im Frühjahr vorgestellt haben.»
Alternative Performance-Kennzahlen und Überleitungen
Diese Medienmitteilung und andere Investorenmitteilungen enthalten bestimmte Finanzkennzahlen zu vergangener und zukünftiger Performance und zur finanziellen Situation, die von IFRS nicht definiert oder festgelegt sind. Das Management ist der Meinung, dass diese alternativen Performance-Kennzahlen (Alternative Performance Measures, APM) –einschliesslich der konsistenten Adjustierung der Ergebnisse für Positionen im Zusammenhang mit Akquisitionen und Desinvestitionen (M&A) und Steuern auf den jeweiligen Positionen – nützliche Informationen über die finanzielle und operative Performance der Gruppe liefern. Diese APM verstehen sich als Ergänzung zu den IFRS-Performance-Kennzahlen und nicht als deren Ersatz. Die Definitionen der in dieser Medienmitteilung und anderen Investorenmitteilungen verwendeten APM sowie Überleitungen zu den am besten übereinstimmenden IFRS-Positionen finden sich im Dokument ‘Alternative Performance-Kennzahlen’ unter www.juliusbaer.com/APM.
Marktkorrekturen beeinträchtigen die Entwicklung der AuM
Im ersten Halbjahr 2022 nahmen die verwalteten Vermögen um CHF 54 Mrd. oder 11% auf CHF 428 Mrd. ab. Verursacht wurde dieser Rückgang durch die signifikanten Korrekturen an den globalen Aktien- und Anleihenmärkten in einer der schlechtesten Sechsmonatsperioden für Kapitalmärkte seit Jahrzehnten. Diese negative Entwicklung wurde nur teilweise durch einen geringfügigen positiven Netto-Währungseffekt gemildert. Dieser ergab sich hauptsächlich aus der Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken, was den negativen Währungseffekt des schwächeren Euros und britischen Pfunds mehr als ausgeglichen hatte.
Der AuM-Effekt im Zusammenhang mit Unternehmensveräusserungen belief sich auf CHF 6 Mrd., hauptsächlich wegen dem Vollzug der Verkäufe von Wergen & Partner Vermögensverwaltungs AG (Wergen), angekündigt im Januar 2022, und von Fransad Gestion SA (Fransad), angekündigt im Juni 2022. Hinzu kam die Dekonsolidierung von NSC Asesores, S.A. de C.V., Asesor en Inversiones Independiente (NSC) nach dem im Februar 2022 angekündigten Beteiligungsabbau von Julius Bär von 70% auf 19.9%.
Einschliesslich der Custody-Vermögen (AuC) von CHF 68 Mrd. gingen die gesamthaft verwalteten Kundenvermögen um 12% auf CHF 496 Mrd. zurück.
Netto-Neugeld erholte sich nach anfänglichen Nettoabflüssen spürbar
Das Netto-Neugeld von CHF 1.5 Mrd. seit Ende April kompensierte teilweise die Nettoabflüsse von CHF 2.7 Mrd. in den ersten vier Monaten 2022 (wie im Interim Management Statement für die ersten vier Monate 2022 ausgewiesen). In der Folge verzeichnete die Gruppe in den ersten sechs Monaten 2022 Nettoabflüsse von CHF 1.1 Mrd. (H1 2021: Nettozuflüsse von CHF 10 Mrd.). Kunden mit Domizil in Westeuropa, insbesondere in Deutschland, Luxemburg und Grossbritannien, steuerten während der gesamten Berichtsperiode weiterhin beträchtlich zu den Zuflüssen bei. Netto-Neugeld von Kunden mit Domizil im Nahen Osten waren nach April positiv. Anfangs des Halbjahres begannen einige hauptsächlich in Asien ansässige Kunden auf das von erhöhter Unsicherheit geprägte Umfeld zu reagieren, indem sie Risiken aus ihren Anlageportfolios nahmen und ihre Fremdfinanzierung abbauten. Der Einfluss dieses Fremdfinanzierungsabbaus auf das Netto-Neugeld erreichte im März 2022 seinen Höhepunkt und ging danach deutlich zurück. Angesichts der aktuellen Aussichten wird derzeit erwartet, dass sich das Netto-Neugeld in der zweiten Jahreshälfte weiter normalisiert.
Proaktives Management von Risiken und Engagement in Bezug auf Russland minimierte Auswirkungen
Seit der russischen Invasion in der Ukraine wendet Julius Bär alle massgebenden nationalen und internationalen Sanktionen an und nimmt keine neuen Kunden mit Wohnsitz in Russland auf. Die Gruppe hat ein Kreditengagement gegenüber einer einstelligen Anzahl Kunden, die diesen Sanktionen unterliegen. Das Engagement umfasst Hypothekarkredite zu konservativen Beleihungswerten für Wohnimmobilien an erstklassigen Standorten in Westeuropa sowie ein marginales Lombardkreditengagement, das vollständig durch verpfändete flüssige Vermögenswerte besichert ist. Bis anhin verzeichnet Julius Bär keine Kreditverluste mit direktem Bezug zur Russland/Ukraine-Situation.
Julius Bärs Marktrisikopositionen bezüglich Russland sind nicht signifikant und werden straff verwaltet. Julius Bär hat unter Einhaltung der lokalen Vorschriften und der vertraglichen Vereinbarungen die Schliessung ihrer Beratungstochtergesellschaft in Moskau eingeleitet. Der Netto-Substanzwert dieser Einheit betrug am 30. Juni 2022 CHF 1.2 Mio.
In den ersten sechs Monaten von 2022 wurden CHF 0.9 Mrd. AuM zu AuC umklassifiziert als Folge von Sanktionen, die im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine gegen Kunden verhängt worden waren.
Ende Juni 2022 entfielen rund 1.6% der AuM von Julius Bär auf russische Personen, die weder im Europäischen Wirtschaftsraum noch in der Schweiz aufenthaltsberechtigt sind. Unter den von der Europäischen Union und der Schweiz verhängten Sanktionen ist die Annahme von Einlagen über EUR 100’000 von solchen Kunden verboten.
Höherer Zinserfolg kompensierte den Rückgang des transaktions- und handelsbezogenen Betriebsertrags teilweise
Der Betriebsertrag ging um 6% auf CHF 1’865 Mio. zurück. Die Entwicklung des Betriebsertrags profitierte vom höheren Erfolg aus dem Zinsgeschäft, von einer Zunahme der Beratungs- und Verwaltungsgebühren und einem geringeren Kommissionsaufwand. Dieser positive Effekt wurde jedoch mehr als wettgemacht durch einen Rückgang der Courtagen, einen geringeren Erfolg aus Finanzinstrumenten bewertet zu FVTPL*, einen rückläufigen übrigen ordentlichen Erfolg und durch einen geringfügigen Anstieg der Kreditverluste auf Finanzinstrumenten. Gegen Ende der Berichtsperiode wurde der Ertragsbeitrag steigender US-Zinsen aufgehoben, da sich die seit anfangs Jahr deutlich abgeschwächte Kundenaktivität auf den transaktions- und handelsbezogenen Betriebsertrag ausgewirkt hatte. Die durchschnittlichen monatlichen AuM veränderten sich gegenüber dem Vorjahr kaum, so dass die Bruttomarge auf 81 Bp zurückging (H1 2021: 87 Bp).
Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft nahm in der Folge erster Zinserhöhungen in den USA um 11% auf CHF 342 Mio. zu. Trotz eines leichten Rückgangs der durchschnittlichen Forderungshöhen stiegen die Zinserträge aus Kundenausleihungen um 18% auf CHF 342 Mio. Die höheren Zinssätze kamen auch den Erträgen aus dem Treasury-Portfolio zugute: Insgesamt erhöhten sich der Zinsertrag aus Schuldinstrumenten zu FVOCI** und der Zinsertrag aus Schuldinstrumenten zu fortgeführten Anschaffungskosten um 39% auf CHF 79 Mio. Gleichzeitig stiegen die Negativzinsen auf den finanziellen Vermögenswerten wegen einer Zunahme der durchschnittlichen Bargeldbestände bei der Schweizerischen Nationalbank um 98% auf CHF 44 Mio. Der Zinsaufwand aus Verpflichtungen gegenüber Kunden erhöhte sich um CHF 12 Mio. auf CHF 16 Mio., während die Erträge aus erhaltenen Negativzinsen auf finanziellen Verbindlichkeiten bei CHF 20 Mio. blieben.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm um 10% auf CHF 1’045 Mio. ab. Ein Anstieg der wiederkehrenden Erträge wurde durch einen Rückgang der kundenaktivitätsbezogenen Erträge mehr als ausgeglichen. Die wiederkehrenden Erträge verzeichneten einen Anstieg, nachdem die Beratungs- und Verwaltungsgebühren um 1% auf CHF 789 Mio. zunahmen und das Kommissionsgeschäft und übrige Dienstleistungserträge um 4% auf CHF 40 Mio. stiegen. Die verminderten kundentransaktionsabhängigen Erträge führten bei den Courtagen zu einem Rückgang um 29% auf CHF 335 Mio. Dieser Effekt wurde teilweise durch eine Verminderung des Kommissionsaufwands um 14% auf CHF 118 Mio. abgefedert.
Der Erfolg aus Finanzinstrumenten bewertet zu FVTPL verzeichnete gegenüber dem sehr guten ersten Halbjahr 2021 einen Rückgang um 6% auf CHF 474 Mio. Ein positiver Beitrag eines Anstiegs der Erträge aus Treasury-Swaps wurde durch einen Rückgang der Erträge aus strukturierten Produkten wettgemacht.
Der übrige ordentliche Erfolg ging um CHF 17 Mio. auf CHF 12 Mio. zurück.
Der Betriebsertrag wurde trotz der deutlichen Eintrübung der globalen Märkte in der ersten Jahreshälfte 2022 nur geringfügig durch Kreditrückstellungen von CHF 7 Mio. beeinträchtigt, die unter Wertberichtigungen auf finanziellen Vermögenswerten verbucht wurden (H1 2021: CHF 1 Mio.). Dies verdeutlicht das umsichtige Management der Kreditrisiken durch die Gruppe und die hohe Qualität ihres Kreditgeschäfts.
Fortgesetzte Kostendisziplin begrenzt Kostenwachstum im Einklang mit der Erholung nach der Pandemie
Der Geschäftsaufwand nach IFRS stieg um 5% auf CHF 1’352 Mio. Während sich der Personalaufwand um 1% auf CHF 842 Mio. verringerte, stieg der Sachaufwand um 23% auf CHF 391 Mio. (aufgrund einer Zunahme bei Rückstellungen und Verlusten). Die Abschreibungen und Wertverminderungen auf immateriellen Werten erhöhten sich um 21% auf CHF 50 Mio. Die Abschreibungen auf Liegenschaften und Sachanlagen verzeichneten einen Rückgang um 8% auf CHF 45 Mio. und die Abschreibungen und Wertverminderungen auf Kundenbeziehungen sanken um 16% auf CHF 24 Mio.
Der Geschäftsaufwand wurde beeinträchtigt durch eine signifikante Zunahme bei Rückstellungen und Verlusten in Folge des erzielten Vergleichs in einem älteren Rechtsfall, wie bereits angekündigt: Am 30. Juni 2022 legte die Bank Julius Bär & Co. AG einen Rechtsstreit mit dem Liquidator einer litauischen Gesellschaft bei, der seit 2019 bei einem Genfer Gericht in erster Instanz hängig war. Der dem Rechtsstreit zugrunde liegende Sachverhalt reichte mehr als zehn Jahre zurück. Die Forderung belief sich auf einen Gesamtstreitwert von EUR 335 Mio. zuzüglich 5% Zinsen pro Jahr seit Dezember 2011. Rund die Hälfte der Vergleichssumme von EUR 105 Mio. war durch Rückstellungen abgedeckt, die vor 2022 gebildet wurden. Die verbleibenden CHF 55 Mio. wurden dem Halbjahresergebnis 2022 unter Rückstellungen und Verluste (Sachaufwand) belastet.
Wie in früheren Jahren umfasst der adjustierte Geschäftsaufwand in der Analyse und Erörterung der Ergebnisse in dieser Medienmitteilung und der Business Review keine M&A-bezogenen Kosten (CHF 29 Mio. im H1 2022 und CHF 35 Mio. im H1 2021). Die M&A-bezogenen Abschreibungen und Wertverminderungen auf Kundenbeziehungen gingen auf CHF 24 Mio. zurück (H1 2021: CHF 29 Mio.). Die übrigen M&A-bezogenen Kosten verringerten sich auf CHF 5 Mio. (H1 2021: CHF 6 Mio.). Die Überleitungen zu den entsprechenden IFRS-Positionen finden sich im Dokument ‘Alternative Performance-Kennzahlen’ unter www.juliusbaer.com/APM.
Der adjustierte Geschäftsaufwand stieg um 6% auf CHF 1’323 Mio. Ohne Rückstellungen und Verluste erhöhte sich der adjustierte Geschäftsaufwand um 2% auf CHF 1’249 Mio.
Der adjustierte Personalaufwand ging um 1% auf CHF 842 Mio. zurück. Während der monatliche durchschnittliche Personalbestand gegenüber dem Vorjahr um 2% zunahm, sanken die leistungsbezogenen Vergütungen. Ende Juni 2022 beschäftigte die Gruppe 6’798 Vollzeitkräfte (FTEs), 71 mehr als Ende 2021. Die Zunahme ist vor allem auf die weitere Internalisierung von zuvor externen Mitarbeitenden zurückzuführen. Die Veräusserung von Wergen und Fransad sowie die Dekonsolidierung von NSC führten dazu, dass 112 FTEs die Gruppe verliessen.
Der adjustierte Sachaufwand erhöhte sich um 24% auf CHF 387 Mio., was hauptsächlich auf einen Anstieg bei Rückstellungen und Verlusten um CHF 43 Mio. auf CHF 74 Mio. zurückzuführen ist (vor allem aufgrund des oben erwähnten Vergleichs). Ohne Rückstellungen und Verluste erhöhte sich der adjustierte Geschäftsaufwand um 11% auf CHF 313 Mio. Diese Zunahme war in erster Linie auf einen Anstieg der IT-bezogenen Ausgaben sowie auf leicht höhere Kosten im Zusammenhang mit Reisen und Kundenveranstaltungen zurückzuführen, nachdem die Covid-bezogenen Restriktionen an vielen wichtigen Standorten aufgehoben oder gelockert wurden.
Während die Abschreibungen auf Liegenschaften und Sachanlagen um 8% auf CHF 45 Mio. zurückgingen, erhöhten sich die adjustierten Abschreibungen und Wertminderungen auf immateriellen Werten um 21% auf CHF 50 Mio. Letztere widerspiegeln den Anstieg der IT-bezogenen Investitionen in den letzten Jahren.
Die adjustierte Cost/Income Ratio (ohne adjustierte Rückstellungen und Verluste) stieg auf 67% (H1 2021: 61%) und die adjustierte Kostenmarge (ebenfalls ohne adjustierte Rückstellungen und Verluste) auf 55 Bp (H1 2021: 53 Bp).
Konzerngewinn geht gegenüber Rekordhoch in H1 2021 zurück
Auf den IFRS-Konzerngewinn und den adjustierten Konzerngewinn wirkte sich die erwähnte abschliessende CHF 55 Mio.-Belastung zur Beilegung einer älteren Rechtssache nach Steuern mit CHF 44 Mio. aus.
Der IFRS-Gewinn vor Steuern ging um 27% auf CHF 513 Mio. zurück. Die Ertragssteuern verminderten sich um 38% auf CHF 63 Mio., während der Konzerngewinn der Gruppe um 26% auf CHF 450 Mio. zurückging. Der den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbare IFRS-Konzerngewinn verminderte sich ebenfalls um 26% auf CHF 451 Mio. und der Gewinn pro Aktie um 24% auf CHF 2.15.
Der adjustierte Gewinn vor Steuern gab um 27% auf CHF 542 Mio. nach und die adjustierte Bruttomarge vor Steuern um 9 Bp auf 24 Bp. Die entsprechenden adjustierten Ertragssteuern sanken um 38% auf CHF 66 Mio., was einer adjustierten Steuerquote von 12.1% entspricht (H1 2021: 14.3%).
Der adjustierte Konzerngewinn der Gruppe ging um 25% auf CHF 476 Mio. zurück, der den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbare adjustierte Konzerngewinn ebenfalls um 25% auf CHF 477 Mio. und der den Aktionären zurechenbare adjustierte Gewinn pro Aktie um 23% auf CHF 2.27.
Die adjustierte Rendite auf dem CET1 Kapital (RoCET1) sank auf 30% (H1 2021: 38%).
Starke und liquide Bilanz
Im ersten Halbjahr 2022 blieb die Bilanzsumme mit CHF 116 Mrd. nahezu unverändert. Die Kredite verringerten sich um 6% auf CHF 47 Mrd. ‒ davon CHF 39 Mrd. Lombardkredite (-7%, entsprechend dem in der Berichtsperiode festgestellten Abbau von Fremdfinanzierungen) und CHF 8 Mrd. Hypotheken (marginal tiefer). Da die Position Verpflichtungen gegenüber Kunden (Einlagen) einen leichten Anstieg auf CHF 83 Mrd. verzeichnete, verringerte sich das Verhältnis von Ausleihungen zu Einlagen auf 57% (Ende 2021: 61%). Die Bargeldbestände, die grösstenteils bei Zentralbanken in Europa und in der Schweiz gehalten werden, gingen um 1% auf CHF 20 Mrd. zurück.
Bis Ende 2021 waren alle im Treasury-Portfolio enthaltenen Positionen als finanzielle Vermögenswerte zu FVOCI erfasst (plus 4%, CHF 14 Mrd.). Um jedoch potenzielle künftige Schwankungen beim Kapital zu minimieren, wird seit diesem Jahr eine substanzielle Anzahl neu erworbener Positionen in diesem Portfolio als andere finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst (CHF 3 Mrd. per 30. Juni 2022). Insgesamt stiegen die Positionen des Treasury-Portfolios um 27% auf CHF 17 Mrd. (Ende 2021: CHF 13 Mrd.).
Das den Aktionären der Julius Bär Gruppe AG zurechenbare Eigenkapital ging um 10% auf CHF 6.1 Mrd. zurück.
Update zum Aktienrückkaufprogramm
Am 2. März 2022 startete Julius Bär ein neues 12-monatiges Programm zum Rückkauf von Aktien der Julius Bär Gruppe AG zu einem Anschaffungswert von bis zu CHF 400 Mio. Bis Ende Juni wurden insgesamt 2’522’072 Aktien zu einem Gesamtwert von CHF 122 Mio. zurückgekauft.
Die Vernichtung der im Rahmen des vorherigen Aktienrückkaufprogramms (gestartet im März 2021 und abgeschlossen im Dezember 2021) zurückgekauften 7’423’208 Aktien wurde am 27. Juni 2022 vollzogen. Nach dieser Vernichtung beläuft sich das eingetragene Aktienkapital der Julius Bär Gruppe AG auf CHF 4’276’024.80, eingeteilt in 213’801’240 Namenaktien von je CHF 0.02 Nennwert.
Robuste Kapitalausstattung
Im ersten Halbjahr 2022 ging die BIZ CET1 Kapitalquote um CHF 0.2 Mrd. bzw. um 7% auf CHF 3.1 Mrd. zurück. Der Beitrag aus dem erzielten Konzerngewinn wurde wegen der einbehaltenen Beiträge für eine Dividende (im Rahmen der vor Kurzem aktualisierten Dividendenpolitik), dem Start des neuen Aktienrückkaufprogramms und den seit Jahresbeginn eingetretenen Wertveränderungen der erfolgsneutral zum Fair Value durch das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerte (Treasury-Portfolio) mehr als ausgeglichen. Der letztgenannte Effekt wurde weitgehend durch den Rückgang der Anleihenbewertungen im H1 2022 verursacht, der die finanzielle Vermögenswerte zu FVOIC beeinträchtigte.
Am 20. April 2022 zahlte Julius Bär alle ausstehenden unbefristeten Tier-1-Anleihen (AT1-Anleihe), die im Oktober 2016 ausgegeben wurden, zum Nominalwert zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurück. Die Anleihen mit einem Coupon von 5.75% pro Jahr wurden von der Julius Bär Gruppe im Gesamtbetrag von SGD 325 Mio. ausgegeben.
Am 1. Juni 2022 platzierte Julius Bär trotz eines schwierigen Marktumfelds für festverzinsliche Wertpapiere erfolgreich AT1-Anleihen im Gesamtbetrag von USD 400 Mio. Die Anleihen sind mit einem halbjährlich zahlbaren Coupon von 6.875% ausgestattet und haben ein First Reset Date am 9. Dezember 2027.
Wegen der Entwicklung der BIZ CET1 Kapitalquote und der Rückzahlung sowie der Ausgabe von AT1-Anleihen ging das BIZ Tier 1 Kapital um 1% auf CHF 4.7 Mrd. und das Gesamtkapital um 1% auf CHF 4.8 Mrd. zurück.
Die risikogewichteten Aktiven (RWA) stiegen um CHF 0.3 Mrd. oder 1% auf CHF 20.5 Mrd. Während sich die Kreditrisikopositionen mit CHF 13.0 Mrd. kaum veränderten, nahmen die Marktrisikopositionen um 14% auf CHF 1.0 Mrd. zu; die operationellen Risikopositionen stiegen um 2% auf CHF 6.1 Mrd. und die nicht gegenparteibezogenen Risikopositionen um 7% auf CHF 0.5 Mrd.
Infolgedessen lag die BIZ CET1 Kapitalquote der Gruppe Ende Juni 2022 bei 15.0% (Ende 2021: 16.4%). Die BIZ Gesamtkapitalquote betrug 23.4% (Ende 2021: 24.0%).
Da das Gesamtengagement um 1% auf CHF 117 Mrd. zurückging, blieb die Tier 1 Leverage Ratio bei 4.0%.
Auf diesen Niveaus ist die Kapitalausstattung der Gruppe nach wie vor solide: Die CET1-Quote und die Gesamtkapitalquote liegen Ende Juni 2022 weiterhin deutlich über den eigenen Untergrenzen der Gruppe von 11% bzw. 15% und sehr deutlich über den Ende Juni 2022 geltenden regulatorischen Mindestanforderungen von 7.9% bzw. 12.1%. Die Tier 1 Leverage Ratio befindet sich weiterhin komfortabel über der regulatorischen Mindestanforderung von 3.0%.
*) Erfolgswirksam zum Fair Value bewertet (Fair Value through Profit or Loss)
**) Zum Fair Value durch das sonstige Ergebnis bewertet (Fair value through other comprehensive income)
Diese Medienmitteilung liegt auch in englischer Sprache vor. Massgebend ist die englische Version.
Cautionary statement regarding forward-looking statements
This media release by Julius Baer Group Ltd. (‘the Company’) includes forward-looking statements that reflect the Company’s intentions, beliefs or current expectations and projections about the Company’s future results of operations, financial condition, liquidity, performance, prospects, strategies, opportunities and the industries in which it operates. Forward-looking statements involve all matters that are not historical facts. The Company has tried to identify those forward-looking statements by using the words ‘may’, ‘will’, ‘would’, ‘should’, ‘expect’, ‘intend’, ‘estimate’, ‘anticipate’, ‘project’, ‘believe’, ‘seek’, ‘plan’, ‘predict’, ‘continue’ and similar expressions. Such statements are made on the basis of assumptions and expectations which, although the Company believes them to be reasonable at this time, may prove to be erroneous.
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