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In einer zunehmend globalisierten Welt sind Unternehmerinnen und Unternehmer oft gezwungen, Grenzen zu überschreiten, um neue Möglichkeiten für sich und ihre Familien zu finden. Ein langjähriger Kunde von Julius Bär befand sich mit Mitte vierzig in genau dieser Situation. Erfahren Sie in dieser Fallstudie, wie Julius Bär ihn bei seiner Nachfolgeplanung unterstützt hat.

Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate

Das von diesem Kunden gegründete Unternehmen war gut etabliert und er musste nicht mehr stark in das operative Geschäft eingebunden sein. So nutzte er die Gelegenheit, um in die Vereinigten Arabischen Emirate zu ziehen, da er dort einen höheren Lebensstandard für sich und seine Familie erwartete . Ein Umzug ist immer Anlass für eine Reihe von Überlegungen. Viele Menschen sind sich jedoch nicht darüber im Klaren, dass ein Ortswechsel auch Auswirkungen auf die Nachfolgeplanung haben kann, insbesondere im Hinblick auf die Vermögensübertragung. Die Regelungen zu erzwungener Erbfolge variieren weltweit. In diesem Fall verlangte er, dass sein letztes Testament auf der Grundlage seines neuen Wohnorts ausgeführt wird und die Erbschaftsteuer berücksichtigt wird. Beides kann langfristige Folgen haben.

Berücksichtigung lokaler Gesetze und Gepflogenheiten

Nach dem Umzug fragte der Kundenberater den Kunden, ob er sich Gedanken über die Auswirkungen auf seine Nachfolgeplanung gemacht habe. «Da haben wir festgestellt, dass es keinen Nachfolgeplan gab», sagt Anna Ivanova, Head of Wealth Planning Emerging Markets.

«Unser vorrangiges Ziel ist sicherzustellen, dass die Vermögensverteilung nach den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden erfolgt. Dieser Kunde hatte keinen Plan, weil er mit Mitte vierzig noch jung war und keine Notwendigkeit dafür sah. Das geschieht häufig. Uns ist bewusst, dass dies auch für unsere Kundinnen und Kunden ein schwieriges Thema darstellt. Auf die Frage, ob sie Vermögensplanung für wichtig halten, antworten sie immer mit ja. Fragt man jedoch konkret nach, ob sie einen Plan haben, lautet die Antwort oft nein. In der Regel ergreifen sie erst nach einem einschneidenden Ereignis entsprechende Massnahmen.»

Der beste Rat, den ein Vermögensplaner geben kann, ist, einen Plan zu erstellen, sobald Sie Vermögen erwerben – sei es ein Haus oder eine mögliche Erbschaft – oder wenn Sie Kinder haben. «In diesem Fall dachte der Kunde, seine Situation sei unkompliziert und bedürfe keiner Vermögensplanung», erklärt Anna. Wir beobachten dies häufig. Insbesondere im Nahen Osten, wo das Fehlen einer persönlichen Besteuerung dazu führt, dass viele Menschen der Vermögensplanung keine Priorität einräumen. Es sei denn, ihre Situation ist besonders komplex.

«Sein Umzug in die Vereinigten Arabischen Emirate hatte jedoch zur Folge, dass seine Wünsche ohne einen Plan unter Umständen nicht realisierbar waren. Eine Lösung muss nicht kompliziert sein. Sie kann einfach darin bestehen, ein Testament zu errichten, das in Ihrer Rechtsordnung anerkannt wird. Wichtig ist, dass man überhaupt eine Vorkehrung getroffen hat.»

Anna und ihr Team empfahlen dem Kunden, ein Testament aufzusetzen und es beim Abu Dhabi Civil Family Court (ADCFC) zu registrieren, um die Anerkennung vor Ort zu gewährleisten. Sie unterstützte den Kunden auch dabei, ihm die Möglichkeiten seiner Familie hinsichtlich der Anlageverwaltung und Finanzplanung zu vermitteln, die ihnen zur Aufrechterhaltung ihres Lebensstils während seiner Abwesenheit zur Verfügung stehen.

Einen persönlichen Notfallordner anlegen

Ausserdem rieten sie dem Kunden dazu, einen Notfallordner anzulegen. In diesem Ordner sind wichtige Informationen für die nachfolgende Generation enthalten, wie z. B. der Aufbewahrungsort aller wichtigen Dokumente, Kontaktdaten von Ärzten, Anwälten, Bankangestellten und anderen Beratern, eine Liste der Vermögenswerte, Beteiligungen und Positionen sowie Zugangsdaten und Passwörter für Geräte. Ein solcher Ordner stellt sicher, dass die Familie in einer Notsituation alle notwendigen Dokumente und Daten leicht auffinden kann. In schwierigen Zeiten erleichtert dies die Sache erheblich.

«Dies ist die zentrale Botschaft, die ich zum Thema Nachfolgeplanung vermitteln möchte», schliesst Anna. «Vermögensplanung bedeutet nicht zwangsläufig die Gründung eines Trusts oder eine andere komplexe Lösung – obwohl das natürlich manchmal notwendig sein kann. Bei der Vermögensplanung geht es um die Frage, wie die Nachfolgewünsche eines Kunden erfüllt werden können.» Manchmal kann es ganz einfach sein: z. B. ein juristisches Dokument ausfertigen, einen Notfallordner mit den wichtigsten Dokumenten, Kontakten und Informationen anlegen oder eine klare Kommunikation mit der nächsten Generation.

Mit kleinen Schritten zur Planung Ihrer Nachfolge

Ein Notfallordner ist eine einfache und praktische Möglichkeit, wichtige Dokumente und Informationen an einem Ort zusammenzustellen. Er ist besonders hilfreich, wenn Sie nicht in der Lage sind, selbständig Entscheidungen zu treffen. Er ist kein Nachfolgeplan, sondern eine zentrale Sammelstelle für Unterlagen und Informationen. Er kann jedoch helfen, künftige Planungen und Nachfolgegespräche anzuregen.

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