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Welchen Unterschied ein Jahr macht. Nach einer längeren Phase historisch niedriger Zinsen und steigender Kurse war das Jahr 2022 das Jahr des «grossen Rücksetzers». Die steigende Inflation beunruhigte die Zentralbanken, die rasch die Zinssätze anhoben und so für einen Einbruch an den Aktien- und Anleihenmärkten sorgten. Als ob dies nicht schon genug wäre, sind die geopolitischen Spannungen zum ersten Mal in einer Generation zu einem globalen Anlagethema geworden.

Die Ergebnisse unserer Family Barometer-Umfrage 2023 – in der wir die Ansichten derjenigen abfragen, die vermögenden Privatpersonen am nächsten stehen – zeigen, dass wohlhabende Familien sich über diesen Wandel im Klaren sind. Mit ihren Beratern wollten sie auch über Immobilien und private Direktinvestitionen sprechen und sich besser damit auskennen – beide sind «Realanlagen», die dafür bekannt sind, in einem Umfeld, in dem die Inflation zuletzt wieder gestiegen ist, eine Absicherung gegen Kaufkraftverlust zu bieten. Deren Werte gingen zwar zusammen mit denen von börsengehandelten Aktien und Anleihen im Jahr 2022 zurück, doch gab es hinter dieser dunklen Wolke auch einen Silberstreif am Horizont, denn ihre Bewertungen kehrten auf ein attraktiveres Niveau zurück.

«Der grosse Rücksetzer von 2022 war letztlich eine Normalisierung der Zinssätze nach einem Jahrzehnt finanzieller Repression, während der eine Inflation der Vermögenspreise geschaffen wurde», so Reto Hintermann, Head of Chief Investment Office und UHNW Solutions bei Julius Bär. «Nun wird wieder alles auf Niveaus gehandelt, die mehr oder weniger den langfristigen Durchschnittswerten entsprechen, auch wenn die Bewertungen nicht superniedrig sind. So gesehen, bieten sich den Anlegern jetzt mehr Gelegenheiten.» Weitere Einblicke von Reto Hintermann finden Sie in unserem vollständigen Family Barometer.

Geopolitik: Konzentration statt Diversifikation

Die geopolitischen Spannungen nehmen seit einigen Jahren zu und sind daher für Anleger, die ihre Portfolios ausbauen und schützen wollen, von zentraler Bedeutung. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dies das wichtigste Gesprächsthema für wohlhabende Familien und ihre Berater ist. Diego Würgler, Head of Investment Advisory: «Wir können sagen, dass geopolitische Risiken heute viel wichtiger als früher sind und künftig Anlageentscheide viel stärker beeinflussen werden als in der Vergangenheit.»

Doch angesichts des neuen geopolitischen Umfelds könnte Konzentration statt Diversifikation tatsächlich der bessere Weg für das Risikomanagement sein. Anleger konzentrieren ihre Investitionen zunehmend auf ihre Heimatländer und andere Staaten, bei denen sie auf das politische System und die Rechtsstaatlichkeit vertrauen. Um nicht von einem Aufflammen geopolitischer Spannungen überrascht zu werden, sollten sich Anleger besser auf Märkte konzentrieren, bei denen sie mit dem Spielfeld vertraut sind und wo die Spielregeln am ehesten respektiert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Bericht.

Immobilien als Absicherung gegen Inflation

Immobilien sind zu einem der fünf wichtigsten Anlagethemen im Family Barometer 2023 geworden, nachdem sie in der Umfrage von 2022 noch auf einem niedrigeren Platz lagen. Viele wohlhabende Familien betrachten sie als Inflationsschutz, da die Mieten entsprechend dem Konsumentenpreisindex erhöht werden können. Vor dem Hintergrund einer straffer werdenden Geldpolitik und steigender Immobilienrenditen konzentrieren sich Immobilienanleger in der Regel auf Immobiliensegmente wie den Wohnungs- oder Logistikmarkt, die das Potenzial für ein Mietwachstum bieten, das die aktuelle Inflation ausgleicht.

Es gibt noch viele Möglichkeiten auf dem Markt, die Einbeziehung der Grundsätze nachhaltigen Bauens in die eigene Anlagestrategie ist nur eine davon. Lesen Sie unseren Bericht, um zu erfahren, wie dies den Anlegern helfen kann, das Klimarisiko zu mindern und gesunde Renditen zu erzielen.

Die anhaltende Attraktivität privater Direktinvestitionen

Grosse wohlhabende Familien strebten schon immer danach, direkt in schnell wachsende junge Unternehmen zu investieren, und dies gilt auch weiterhin, wie das Family Barometer 2023 zeigt. «Oft sind Menschen zu Wohlstand gelangt, weil sie selbst oder eine frühere Generation ein eigenes Unternehmen hatten. Daher können sie diese Privatanlagen und die damit verbundenen Risiken einschätzen und wissen, was für deren Erfolg erforderlich ist», sagt Reto Hintermann.

Bei den beliebtesten privaten Direktinvestitionen handelt es sich häufig um Co-Anlagegelegenheiten in Verbindung mit bekannten Marken oder Unternehmern, in der Regel im Technologiesektor. Viele Anleger wissen jedoch um das höhere Risiko privater Direktinvestitionen und entscheiden sich daher eher für diversifizierte Programme als für einzelne Transaktionen.

Wie bei allen anderen Anlageklassen sind die Bewertungen von Private Equity im Jahr 2022 zurückgegangen und liegen weiterhin auf einem niedrigeren Niveau als zuvor. «Es würde mich nicht überraschen, wenn 2023 ein sehr erfolgreiches Auflagejahr wird, denn das jetzt eingeworbene Kapital wird in den nächsten zwei bis vier Jahren eingesetzt», so Reto Hintermann abschliessend.

Was bedeutet das für Anleger?

Man braucht starke Nerven, um investiert zu bleiben, wenn noch so viel ungewiss ist, insbesondere angesichts der in vielen Ländern drohenden Rezession. Wie sollten wohlhabende Familien nach dem grossen Rücksetzer von 2022 ihre Anlageportfolios anpassen? Auf welche Anlageklassen sollte ein Anleger setzen? Und auf welche Weise sollte das Risiko berücksichtigt werden?

Der Vermögensaufbau und -schutz kann im heutigen volatilen und komplexen Umfeld wie eine überwältigende Herausforderung erscheinen. Während viele Familien sich nach wie vor intensiv an der Verwaltung ihrer Anlagen beteiligen, beauftragen andere sorgfältig ausgewählte externe Experten, damit sie sich selbst auf andere Dinge konzentrieren können. Oder, wie Diego Würgler es ausdrückt: «Es ist nicht wichtig, wie Sie die Verwaltung Ihrer Investitionen angehen, solange Sie es bewusst tun und den Prozess beherrschen, bevor er Sie beherrscht.»

Weitere Informationen zu diesem und anderen Themen finden Sie in unserem Family Barometer-Bericht.

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